Am 29. Juni 2024 kam es zu schweren Gewitter, die insbesondere die Südhälfte Luxemburgs trafen, mit mehreren Tornado-Verdachtsfällen. Der private Wetterdienst Météo Boulaide und der staatliche Wetterdienst Meteolux haben nun umfassende Analysen veröffentlicht, um die Möglichkeit eines Tornados in Bissen zu bewerten. Die Ergebnisse der beiden Analysen zeigen unterschiedliche Schlussfolgerungen auf.
Ergebnisse der Analyse von Météo Boulaide
Météo Boulaide stellt fest, dass eine Kombination aus einer Kaltfront und einem Tiefdruckgebiet die Entstehung eines Mesoskalen Konvektiven Systems (MCS) begünstigte, welches die Bildung eines Tornados in Bissen möglicherweise gefördert haben könnte. Diese Wetterlage führte zu intensivem Starkregen, starken Winden und erheblichen Schäden in mehreren Regionen Luxemburgs. Laut der ACA (The Voice of the Insurance and Reinsurance Industry) beliefen sich die verzeichneten Schäden in Luxemburg auf etwa 24,5 Millionen Euro.
Eine zentrale Erkenntnis der Analyse von Météo Boulaide war die Identifizierung von Rotationsmustern in den Radaraufzeichnungen, die typisch für Tornados sind. Philippe Ernzer von Météo Boulaide dokumentierte auch zahlreiche Schäden an Gebäuden und Infrastruktur, die auf die mögliche Einwirkung eines Tornados hindeuten könnten. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) stimmte dieser Einschätzung zu und schätzte, dass der Tornado in Biwer plausibel sei, basierend auf Radardaten, Schadensfotos und Zeugenaussagen. Der entsprechende Eintrag „severe wind“ in der European Severe Weather Database (ESWD) wurde daher mit dem Vermerk „it is possible that this was a tornado“ versehen.
Zitat aus der Analyse von Météo Boulaide
LINK: Hier kommt ihr zur kompletten Analyse von dem Privaten Wetterdienst Météo Boulaide
Analyse von Meteolux zu den schweren Gewittern vom 29. Juni 2024
Meteolux, der nationale Wetterdienst Luxemburgs, veröffentlichte ebenfalls eine Analyse der Unwetter vom 29. Juni 2024. Diese Analyse bestätigte außergewöhnliche Wetterbedingungen und hob die Rolle einer großräumigen Hebung durch ein Höhentief über Frankreich hervor, das auf eine instabile Luftmasse traf. Besonders betont wurden die starken Regenfälle mit Spitzenwerten von über 54 l/m² und die intensiven Windböen in mehreren Gebieten. Laut Meteolux handelte es sich um schwere Gewitter mit starken Winden, jedoch gab es laut Meteolux keinen klaren Hinweis auf einen Tornado.
Zitat aus der Analyse von Meteolux
LINK: Hier kommt ihr zur kompletten Analyse vom Staatlichen Wetterdienst Meteolux
Anmerkung der MF News Redaktion
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