In der ersten Runde der vorgezogenen Parlamentswahl in Frankreich erhielten die Rechtspopulisten die meisten Stimmen. Die Rassemblement National erreichte etwa 34 % der Stimmen, gefolgt vom linken Bündnis Nouveau Front Populaire mit rund 29 %. Die Partei des amtierenden Präsidenten Emmanuel Macron kam erst an dritter Stelle mit 21 %

    Präsident Macron hatte aufgrund der schlechten Wahlergebnisse seiner Partei bei den Europawahlen entschieden, Neuwahlen anzusetzen. Für die zweite Wahlrunde am kommenden Sonntag rief er zu einem Zusammenschluss aller Parteien gegen die rechte Rassemblement National auf.

    Wahlsystem von Frankreich – Kurze Erklärung

    Die Parlamentswahl in Frankreich wird in zwei Wahlgängen durchgeführt, die am 30. Juni und 7. Juli stattfinden. Im ersten Wahlgang treten Kandidaten aller Parteien gegeneinander an.

    Nach dem ersten Wahlgang folgt eine Stichwahl: In jedem Wahlkreis treten die beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen erneut gegeneinander an. Der Kandidat, der die Mehrheit der Stimmen in der Stichwahl erhält, zieht dann in die Nationalversammlung ein. Dieses Wahlsystem wird als Mehrheitswahl bezeichnet.

    Daher ist es für das Rassemblement National zunächst nicht ausreichend, wenn sie beispielsweise 30 Prozent der Gesamtstimmen erhalten. Entscheidend ist vielmehr, dass ihre Kandidaten in den einzelnen Wahlkreisen jeweils mehr als 50 Prozent der Stimmen erreichen müssen, um ins Parlament gewählt zu werden.

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